Theo Anderegg – mehr als ein Hobby-Archäologe

Veröffentlicht am 11.10.2011 in Pressemitteilung
Bermel, mit Theo Anderegg

Die Bundestagsabgeordnete Andrea Nahles würdigt das private Engagement des Vorsitzenden des örtlichen Heimat- und Museumsvereins.

BERMEL/ELZTAL: Beinah jedes Kind weiß inzwischen, dass schon die alten Römer unsere Heimat und ihre Schätze intensiv zu nutzen wussten. Und Theo Anderegg aus Bermel begann schon als Kind einer traditionsbewussten Familie mit der Suche nach den Schätzen der Römer. Auf seinem eigenen Acker fand der Hobby-Archäologe irgendwann Reste einer Ansiedlung, deren Grundmauern er heute nur noch in der Erzählung nachvollzieht. Schatzräuber haben auf seinem Grund ihr Unwesen getrieben. Zum Glück nach dem Fund einer Figur der Göttin Fortuna, die der Hobby-Historiker dem im Rheinischen Landesmuseum in Bonn überließ.

Die Bundestagsabgeordnete Andrea Nahles interessierte sich für die Raritäten von Theo Anderegg, die der Rentner liebevoll in seinem Heimatmuseum zusammen getragen hat.
Eine umfangreiche und kulturhistorisch bedeutsame Ausstellung einer mehr als 2 000-jährigen Geschichte ist als eines der Lebenswerke von Theo Anderegg zu sehen. Denn für den ehemaligen Schachtmeister ist noch lange nicht Schluss.

Zu den Grundmauern, die Anderegg auf seinem Grundstück fand, gehören nämlich die Reste eines römischen Badehauses. Gemeinsam mit vielen begeisterten Helfern und dem Fachmann am Bau Alfred Nahles hat er das Haus frei gelegt und ist in akribischer und mühevoller Handarbeit dabei, das gut erhaltene Relikt römischer und gallorömischer Kultur aufzubauen und wieder funktionstüchtig zu machen.

„Frisches Wasser und Reinlichkeit standen bei den Römern hoch im Kurs“, ist Anderegg sich sicher. Gut erhaltene Wasserleitungen aus verschiedenen Materialien hat er zusammen getragen. Aber an den Ausgrabungsfundort seines Römerbades lässt er nur ausgewählte Gäste. „Schlechte Erfahrungen“, zuckt er mit den Schultern. Diebe haben vor einiger Zeit wertvolle alte Kacheln seines Badehauses gestohlen. Neugierige müssen sich mit einem anschaulichen Modell im Heimatmuseum zufrieden geben, mit dem auch der Nachbau der zum Teil erhaltenen römischen Fußbodenheizung besichtigt werden kann.

Auf einem Rundgang durch das Heimatmuseum des Theo Anderegg verraten fein bemaltes Steingutgeschirr, Messer mit Elfenbeingriffen, Glasgefäße und Toilettenartikel, Edelstein- verzierter Schmuck, Parfumbehälter und Haarspangen, dass die Römer selten ohne Luxus reisten. Theo Anderegg weiß zu fast jedem Fundstück eine Geschichte zu erzählen.

„Wie lange willst du hier noch arbeiten“, will Andrea Nahles wissen. Sie kennt den alten Freund ihres Vaters gut und verfolgt das Projekt seit langem. „Theo ist immer für eine Geschichte gut. Seine Mühen um den Erhalt dieses sicher historisch bedeutenden Fundes hier im Elztal sind mit Geld nicht aufzuwiegen. Wir alle hoffen, dass er seine Sammelleidenschaft aus Liebe zur heimischen Geschichte noch lange aktiv betreiben kann.“

 

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